Der IT Crowd: Kult-Sitcom über Geek-Kultur
Für alle, die genug von Mainstream-Sitcoms haben, bietet die britische Serie „Der IT Crowd“ eine erfrischende Interpretation von Geek-Comedy. Geschrieben und inszeniert von Graham Linehan, besticht diese Sitcom durch ihre originelle und witzige Darstellung zweier sozial unbeholfener Computertechniker, die im Keller von Reynholm Industries arbeiten.
Die Serie beginnt mit der Ankunft von Jen Barber (Katherine Parkinson), einer computeranalphabeten Frau, die als Leiterin der IT-Abteilung eingestellt wird. Sie trifft schnell auf Roy Trenneman (Chris O’Dowd) und Maurice Moss (Richard Ayoade), das exzentrische IT-Team des Unternehmens. Über vier Staffeln und 25 Episoden navigiert das Trio durch absurde Situationen, von Kannibalismus-Panik bis hin zu viralen Ausbrüchen, während sie versuchen, aus ihrer abgeschotteten Welt auszubrechen. Die Serie balanciert gekonnt Geek-Humor mit breiteren komödiantischen Elementen und sorgt dafür, dass für jeden etwas dabei ist. „Der IT Crowd“ verkörpert, was viele Sitcoms anstreben, aber oft nicht erreichen.
Die Stärke der Serie liegt in ihren gut entwickelten Charakteren. Die Hauptbesetzung ist klein gehalten, so dass jeder Persönlichkeit genügend Zeit gegeben wird, zu glänzen. Roy, der sozial etwas zugänglichere (wenn auch nicht viel) Mitarbeiter des IT-Teams, hegt eine Abneigung gegen die meisten Menschen, während er gleichzeitig versucht, seine Position zu nutzen, um Frauen anzuziehen. Chris O’Dowd verkörpert Roys Charme und Verzweiflung perfekt.
Moss, der Inbegriff des Nerds, ist hochintelligent, aber in sozialen Situationen völlig ahnungslos. Richard Ayoade verkörpert Moss‘ Exzentrizitäten brillant und sorgt jedes Mal, wenn er auf dem Bildschirm erscheint, für Lacher. Interessanterweise war Ayoade das einzige Mitglied der Originalbesetzung, das an der gescheiterten amerikanischen Adaption beteiligt war, was die einzigartige Chemie der ursprünglichen Besetzung unterstreicht.
Jen, die „Normale“, bietet dem Publikum einen Bezugspunkt in der absurden Welt der IT-Abteilung. Katherine Parkinson meistert es hervorragend, Jens allmähliches Eintauchen in die Geek-Kultur darzustellen und einige der denkwürdigsten Momente der Serie zu schaffen.
Abgerundet wird die Besetzung durch die exzentrische Familie Reynholm. Zunächst spielt Chris Morris Denholm Reynholm, den hyperaktiven und leicht verrückten Chef von Reynholm Industries. Morris‘ bizarre Dialoge und skurrile Manierismen sind unvergesslich. Später übernimmt Matt Berry die Rolle von Douglas Reynholm, Denholms ebenso exzentrischem Sohn. Douglas bringt mit seinem sexistischen Verhalten, seinen melodramatischen Tendenzen und seiner allgemeinen Albernheit ein neues Level an Wahnsinn. Beide Schauspieler tragen maßgeblich zur komödiantischen Brillanz der Serie bei.
Neben den fantastischen Charakteren bietet „Der IT Crowd“ originelle Handlungsstränge, die abgedroschene Sitcom-Klischees vermeiden. Während sich die meisten Episoden um die katastrophalen Versuche des IT-Teams drehen, mit „normalen“ Menschen zu interagieren, sind die Szenarien stets frisch und einfallsreich. Ob es sich um eine katastrophale Dinnerparty in Jens Wohnung, Roys falsches Dating-Profil oder Moss‘ und Roys ungewöhnliche Freundschaft mit einer Gruppe von „echten Männern“ handelt, die Serie liefert immer wieder witzige und unerwartete Situationen.
Eine herausragende Episode, „Die Rede“, verkörpert die Brillanz der Serie perfekt. Jen, zur Mitarbeiterin des Monats gekürt, muss eine Rede über Technologie halten. Das darauffolgende Chaos, angeheizt durch Jens aufgeblähtes Ego und die Streiche der Jungs, führt zu komödiantischer Perfektion. „Der IT Crowd“ bleibt mit seinen einzigartigen Charakteren und seinen durchweg witzigen Texten eine beliebte Sitcom. Ihr Lauf über vier Staffeln, wenn auch tragisch kurz, hat einen bleibenden Eindruck bei Comedy-Fans weltweit hinterlassen.