Die Kanzlei: Ein zahmer Anwaltsthriller
Und wo wir gerade von Gangstern sprechen: Sie stellen weiterhin eine Bedrohung für Mitch dar und sind entschlossen, ihn zu eliminieren. Dies widerspricht dem Ende des Films, in dem Mitch einen Waffenstillstand mit dem Mob erzielte und gleichzeitig den Zeugenschutz vermeiden konnte. Die erste Folge versucht, diese Diskrepanz durch eine Reihe von holprigen, revisionistischen Rückblenden in den ersten 10 Minuten auszuräumen.
Nachdem die Autoren ihre kreative Energie für diese logischen Sprünge aufgebraucht haben, scheint ihnen für die wöchentliche Handlung wenig übrig geblieben zu sein. Die Geschichte ist bemerkenswert schwach und unglaubwürdig, selbst für die Verhältnisse eines juristischen TV-Dramas. Mitch wird von einem wohlmeinenden Richter gezwungen, einen Teenager zu verteidigen, der eines Schulhofmordes beschuldigt wird. Als er erfährt, dass der Vater des verstorbenen Schülers einen Auftragsmörder anheuern will, um seinen jungen Mandanten ins Visier zu nehmen, ergreift Mitch eine fragwürdige Vorgehensweise. Anstatt die Polizei zu kontaktieren, beauftragt er seinen Bruder, sich als Auftragsmörder auszugeben und den Job zu übernehmen. Dieses weit hergeholte Szenario würde die Autoren von „The Good Wife“ wahrscheinlich fragen lassen, warum sie nicht zuerst darauf gekommen sind.
Herr Lucas, bekannt für seine Rolle an der Seite von Patrick Dempsey in „Sweet Home Alabama“, liefert eine Leistung ab, die zwar kompetent, aber leidenschaftslos ist. Er porträtiert Mitch mit einer Fadheit, die den Bildschirm nicht zum Leuchten bringt. Die talentierte Frau Parker, bekannt für ihre Darstellung der Alma Garret in „Deadwood“, ist leider auf eine Rolle beschränkt, die uninspiriert und enttäuschend wirkt. Callum Keith Rennie, bekannt für seine Arbeit in „Battlestar Galactica“, scheint als Mitchs Bruder Ray der herausragende Darsteller zu sein. Im Gegensatz zu David Strathairns Darstellung im Film verkörpert Herr Rennie überzeugend einen Charakter, der zu Totschlag fähig ist.